Montag, 14. Juni 2010

Mal wieder was aktuelles

So, damit der Blog hier nicht wieder verkommt, (verdammt lange nichts mehr aktualisiert) werde ich hier etwas veröffentlichen, was ich in einem Forum "Demokratischer Sozialismus" zum Thema "Politikverdrossenheit" geschrieben hab.
Ist jetzt kein literatisches Meisterwerk, aber es ist ja auch schon ein bischen später.

"Aus den Posts vor meiner Wenigkeit ist ersichtlich, dass die politische Partizipation angeprangert wird. Dem kann ich mich durchaus anschließen. Gerade in der heutigen Parteilandschaft scheint es ja auch kaum Motivation zu wirklich politischen Ambitionen zu geben.
Ich selbst bin ein Juso und vertrete die Meinung, dass alle Partein viel zu sehr ins Zentrum gerückt sind. Jede Partei versucht den Titel "Volkspartei" für sich zu beanspruchen.
Selbstverständlich nur mit dem Ziel eine möglichst breites Spektrum an Wählern anzusprechen und somit die Majorität zu sichern.
Ein Faktum ist jedoch dabei: Keine Partei kann für sich den Anspruch erheben die Interessen aller Bevölkerungsgruppen zu verteten. Damit ist auch der gesamte Sinn einer Partei völlig verfehlt. Partein sind ursprünglich aus den Zusammenschlüssen Gleichgesinnter entstanden. Heute kann man (ich weiss, dass dies jetzt grob fahrlässig ist und doch nehme ich an, dass ich damit die überwiegenden Einstellung bezüglich der Politikverdrossenheit innerhalb der deutschen Gesellschaft treffe) fast behaupten, dass es eine riesige politsche Mitte gibt und die eigentlichen Interessen der ursprünglichen Wählerschaft nicht mehr vertreten werden.

Ergo: "Es macht sowieso gar keinen Unterschied, welche Partei ich nun wähle. Im Endeffekt kommt das Gleiche (wenn nicht sogar das Selbe!) raus."

Plötzlich haben wir eine überaus erschreckend konservative SPD-Führung. (Ich selbst bin linker Sozialdemokrat, dementsprechend natürlich beeinflusst)

Und plötzlich schreien selbst CDU Politiker, dass die Sparmaßnahmen der schwarz/gelben Regierung asozial sein. Einigkeit herrscht zur Zeit sowieso überhaupt nicht innerhalb der Koalition, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Doch was will das Volk? Vielleicht wieder Partein, die klare Ziele formulieren und auch wieder Initiative für die Wähler zeigen, die sie eigentlich ansprechen wollen.

Ganz ehrlich: Möchte man als SPD'ler Banker ansprechen? Weiter Wirtschaftslobbyismus unterstützen?
Und wie falsch kann es eigentlich sein, dass schwarz und rot ernsthaft koalieren wollen?
Und warum wehrt sich die SPD so vehement mit den Linken zu koalieren? Eigentlich doch paradox, nicht wahr?

Wie soll man da noch klare Strukturen erkennen, wenn alle Parteien zu einem "Einheitszentrummatsch" verkommen?
Es entsteht durch dieses gesamten verzweifelten Kampf um Stimmen doch nur ein Eindruck: Durch das rigorose Ändern der Parteiziele (damit auch ja möglichst alle angesprochen werden) ensteht der Eindruck eines verzweifelten Machterhalts.

Und wo Menschen enden, die sich verzweifelt versuchen an der Macht zu halten, lehrt uns Geschichte, Literatur und eigene Erfahrung.

Sorry, falls das jetzt irgendwo zu arg unsachlich geworden ist. Ist ja immerhin schon spät. "


Eure Meinung?